Daran ändert die Massentierhaltungsinitiative natürlich nichts. Ja, würde sie angenommen, verschärften sich die Probleme, welche die Initianten eigentlich lösen wollten. Den Tieren könnte nichts Schlimmeres widerfahren.
Eine wissenschaftliche Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz, die der Bauernverband in Auftrag gegeben hat, kommt zum Schluss, dass sehr viele Schweizer Bauern aus der Tierproduktion aussteigen würden – weil die weitreichenden Auflagen der Initiative ihr Geschäft dermassen verteuerten, dass es sich nicht mehr lohnte.
Selbstverständlich ist der Bauernverband Partei, doch die Studie entstand unter Leitung von Mathias Binswanger, einem liberalen Ökonomen, der für seine Unabhängigkeit bekannt ist. Soviel ich weiss, hat niemand seinen Befund in Frage gestellt.
Wenn aber die Schweizer Bauern aufhören, Fleisch herzustellen, dann folgt daraus nicht,
Zwar verlangt die Initiative, dass auch dieses ausländische Fleisch die neuen schweizerischen Normen erfüllen müsste, was den Preis ebenfalls in die Höhe triebe.
Doch uns Konsumenten wäre es ein Leichtes auszuweichen: Wir würden nach Konstanz, Bregenz oder Lörrach fahren, und uns dort mit billigem deutschen, wenn nicht polnischem Fleisch eindecken, das oft aus Betrieben stammt, wo man das harte schweizerische Tierschutzgesetz nicht einmal vom Hörensagen kennt.
Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber, heisst es.
Da die Kälber dazu streng genommen nicht in der Lage sind, wählen jene für sie, die vorgeben, die Kälber zu schützen: Die Tierschützer – so dass das Sprichwort nun lautet:
Nur die dümmsten Tierschützer wählen ein Mittel, das genau das Gegenteil dessen bewirkt, was sie sich erwünschen. Was haben die Metzger gelacht.
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